Building Circular Society
Wie können Dinge und Ressourcen konsequent wieder- und weiterverwendet werden, statt sie als Abfall zu deponieren? Das Projekt „Building Circular Society“ setzt an Strategien an, die Ressourcen in Kreisläufen führen – bekannt als Circular Economy Ansätze. Dabei wird das Konzept aber nicht nur aus einer wirtschaftlichen und technischen Perspektive beleuchtet, zentral sind Fragen der sozialen und kulturellen Nachhaltigkeit, der Suffizienz und des notwendigen gesellschaftlichen Wandels. Mit unterschiedlichen Formen und Formaten entwickelt die Stiftung das Konzept gemeinsam mit zahlreichen Partner*innen weiter und erprobt unterschiedliche Ansätze in der Praxis.
Gesellschaftlicher Kontext
Das social design lab der Hans Sauer Stiftung arbeitet gemeinsam mit Forscher*innen der BTU Cottbus-Senftenberg intensiv und in transdisziplinären Dialogen am Konzept einer Circular Society. Worum geht es bei diesem Konzept?
Die Nutzung von Ressourcen und Dingen folgt im gegenwärtigen Gesellschafts- und Wirtschaftsmodell weitgehend einem linearen Muster, dem des „take, make, waste“. Das heißt, Ressourcen wie natürliche Rohstoffe oder auch verarbeitete Produkte werden zu einem überwiegenden Teil deponiert oder thermisch verwertet und nicht etwa konsequent wieder- und weiterverwendet. Die Folgen dieses Wirtschaftens und Konsumierens auf Umwelt und Mensch zeigen, dass ein Umdenken an dieser Stelle alternativlos ist. Als vielversprechende Strategie dieser Entwicklung entgegenzuwirken, gilt die Kreislaufführung von Ressourcen, bekannt unter Circular Economy Ansätzen.
Neuere kritische Auseinandersetzungen mit der Circular-Economy-Debatte heben jedoch hervor, dass Fragen der sozialen und kulturellen Nachhaltigkeit, der Suffizienz und des gesellschaftlichen Wandels gegenwärtig im Konzept einer Circular Economy zu wenig berücksichtigt werden. Das Konzept einer Circular Society setzt hier an.
Projektrealisierung
Eine systematische Beschäftigung mit Kreislaufansätzen als eine Strategie, um Nachhaltigkeitsziele zu erreichen, findet in der Stiftungsarbeit seit 2018 in unterschiedlichen Formen und Formaten statt. Zu den Methoden zählt das Veröffentlichen von Positionen und Dokumentationen, die Initiierung von Fachgesprächen, Konferenzen, Ausstellungen, Vorträge, Netzwerkarbeit u. a. m.
- Circular Society Kolleg 2024
- Roadmap to a Circular Society
- Circular Society Forum
- Circular Society Plattform
- Positionierungen und Dokumentationen
- Ausstellung Material Loops
- Circular Society Toolkit
- Hans Sauer Preis 2019, 2020 und 2021
- Förderprogramm Kreisläufe verstehen
- Abschlussarbeiten
- Hochschul- und Universitätsveranstaltungen bzw. Semesterprogramme
- Fortbildungen und Bildungsworkshops
Ergänzt werden diese „Field Building“ Aktivitäten durch zahlreiche operative Projekte wie dem Mehrwerthof Markt² Schwaben (abgeschlossen) und Circular Westend (laufend).
Wirkung
Das Projekt “Building Circular Society” will durch diese Aktivitäten ein transdisziplinäres Forschungs- und Praxisfeld aufbauen helfen, um damit breit in Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft zu wirken. Ein erster Handlungs- und Resonanzraum wurde geschaffen.
So wird die Circular Society sowohl in konkreten Kontexten vor Ort, im Kultur- und Bildungsbereich sowie in der akademischen Lehre etabliert und vorgestellt. Darüber hinaus wurden zahlreiche Circular Society Austausch- und Netzwerkveranstaltungen organisiert, aus denen sich ein – bisher noch loses – Netzwerk von über 600 Personen aufgebaut hat. Gemeinsam mit Expert*innen des Netzwerks wurde zuletzt eine “Roadmap to a Circular Society” entwickelt, welche das Konzept auf konzeptueller und programmatischer Ebene weiterdenkt und konkrete Forderungen an politische Entscheidungsträger*innen formuliert sowie Erfahrungswissen und Inspiration für Praxisakteure bietet.
Projektlaufzeit: seit April 2018 (laufend)
Stand: Juni 2024