GLOSSAR

Hier finden sich Definitionen und Erklärung für wichtige Begriffe rund um die Arbeit und die Themenbereiche des social design lab. Manche davon sind im allgemeinen Sprachgebrauch nicht so geläufig oder werden in einer anderen Bedeutung verwendet. Das Glossar soll dazu beitragen, ein gemeinsames Verständnis zu schaffen und den Diskurs anzuregen.

Das Glossar hat keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit, sondern versucht, Sprachgebrauch zu beschreiben und Orientierung zu bieten. Es wird, wie auch der Ansatz und die Arbeitsweise des social design lab, kontinuierlich weiterentwickelt und erweitert.

  • Akteur*innen

    Akteure und Akteurinnen sind handelnde Personen, Gruppen oder Organisationen.


    Quelle: In Anlehnung an Duden (Akteur) und Duden (Akteur*in)

    Stand: 05/2022
  • Facilitation

    Facilitation (engl. facilitate = etw. erleichtern/ermöglichen/unterstützen/fördern) ist die professionelle Prozessbegleitung einer Gruppe.
    Facilitator*innen begleiten die Teilnehmenden moderierend in einem Format (z. B. Workshop). Sie unterstützen sie darin, besser zusammenzuarbeiten und die angestrebten, gemeinsamen Ziele selbstgesteuert zu erreichen. Die Facilitator*innen sind für den methodischen, räumlichen und zeitlichen Rahmen des Gruppenprozesses verantwortlich – die Teilnehmenden für die Inhalte.

    Siehe auch: Format, Methode, Prozess


    Quelle: In Anlehnung an facilitation academy und agonda
    Stand: 05/2022
  • Format

    Wird im social design lab über Formate gesprochen, sind damit immer gewisse Beteiligungsformate gemeint. Ein Format kann eine größere Veranstaltung (z. B. ein Workshop, Sprint, Event) oder auch eine Reihe von solchen Veranstaltungen sein.
    Innerhalb eines Formats wird mit unterschiedlichen passenden und aufeinander abgestimmten Methoden gearbeitet.

    Siehe auch: Methode


    Quelle: social design lab
    Stand: 08/2022
  • Gestaltung & Innovation

    Das social design lab arbeitet mit einem erweiterten Verständnis von Gestaltung. Es werden nicht nur Produkte gestaltet, sondern auch Prozesse, Soziales, neue Beziehungen oder Praktiken.

    Mit Innovation ist dabei eine generative, schaffende Haltung gemeint, die allen Prozessen des social design lab zugrunde liegt. Es wird Neues geschaffen, entwickelt und in Anwendung gebracht.

    Das social design lab betrachtet Gestaltung & Innovation als ein grundlegendes Prinzip seiner Arbeit im Sinne einer kreativen, auf Anpassungsfähigkeit und bessere Zukünfte gerichteten Entwicklung von Lösungen.

    Siehe auch: PartizipationTransdisziplinarität


    Quelle: social design lab
    Stand: 10/2022
  • Iteration

    Iteration ist eine Vorgehensweise in der Prozessgestaltung, um mit Ungewissheiten und Unerwartetem in komplexen Situationen umzugehen. Gemeint ist damit eine schrittweise Annäherung an eine Lösung: Es wird wiederholt prototypisiert, getestet, reflektiert und Feedback verarbeitet. Die Ergebnisse einer Iteration stellen den Ausgangspunkt für die nächste dar. Durch dieses zyklische Vorgehen werden der Prozess und seine Ergebnisse stetig angepasst und verbessert.

    Siehe auch: Prototyp, Prozesszyklus


    Quelle: ZEUX Innovation
    Stand: 10/2022
  • Ko-Design

    Ko-Design ist eine Herangehensweise an Gestaltung, bei der Stakeholder in die Planung und Durchführung von Prozessen aktiv einbezogen werden. Durch die partizipative Mitgestaltung können bessere und nachhaltigere Lösungen entwickelt werden.

    Im social design lab arbeiten Stakeholder kollaborativ mit den Projektteams der Stiftung zusammen und übernehmen Verantwortung im Prozess.

    Ko-Design wird manchmal auch kollaboratives Design oder Ko-Kreation genannt.

    Siehe auch: Partizipation, Social Design, Transdisziplinarität


    Quelle: social design lab

    Stand: 11/2022
  • Methode

    Methoden sind Vorgehensweisen und Arbeitstechniken, um eine gewisse Zielsetzung planvoll und systematisch anzugehen und zu erreichen. Sie helfen dabei, Formate (z. B. Workshops) zu strukturieren.

    Siehe auch: Facilitation, Format, Social Design


    Quelle: social design lab
    Stand: 08/2022
  • Partizipation

    Der Begriff Partizipation steht für Beteiligung, Teilhabe, Mitwirkung oder Einbeziehung. Partizipation bedeutet, dass die Menschen ihre Erfahrungen und Wertvorstellungen in die gemeinsame Arbeit einbringen. Dadurch machen sie sich die Vorhaben zu eigen und übernehmen Verantwortung für ihren Erfolg.

    Das social design lab betrachtet Partizipation im Sinne eines aktivierenden, befähigenden und ko-kreativen Einbezugs aller relevanten Akteur*innen als ein grundlegendes Prinzip seiner Arbeit.

    Siehe auch: Gestaltung & Innovation, Ko-Design, Stakeholder, Transdisziplinarität


    Quelle: Bundes­entwicklungs­ministerium
    Stand: 10/2022

     

  • Prototyp

    Mit einem Prototyp erzeugt man einen ersten sichtbaren/greifbaren Eindruck von einer Idee. Durch die Übersetzung in etwas Gegenständliches, Produkthaftes, liefert der Prototyp eine Grundlage, mit der die Idee getestet und weiterentwickelt werden kann. Ein Prototyp kann z. B. ein Objekt, ein Rollenspiel oder auch eine zu erprobende Dienstleistung sein.

     

  • Prozess

    Ein Prozess (lat. procedere = voranschreiten, hervorgehen) bezeichnet die Gesamtheit bestimmter zusammenhängender Aktionen und Vorgänge, mit dem Ziel, spezifische Ergebnisse hervorzubringen.

    Die Projekte im social design lab sind meist als Prozesse angelegt, die sich durch eine iterative Arbeitsweise und einen grundlegend partizipativen Ansatz auszeichnen.

    Siehe auch: Iteration, Partizipation, Prozesszyklus


    Quelle: In Anlehnung an The American Heritage Desk Dictionary. Boston/Beijing: Houghton Mifflin Company; 2000. S. 754
    Stand: 08/2022
  • Prozesszyklus

    Prozesszyklen beschreiben kürzere Abschnitte in einem Prozess bzw. Projekt, in denen mit bestimmtem Fokus auf Ergebnisse hingearbeitet wird. Ein Zyklus bildet einen Rahmen, um sich schrittweise an Lösungen heranzutasten (Iteration) und dauert in der Regel mehrere Wochen bis wenige Monate. Alle Prozesszyklen bauen strategisch aufeinander auf.


    Quelle: In Anlehnung an Prozessmodelle aus dem Design Thinking
    Stand: 08/2022
  • Social Design

    Social Design ist ein partizipativer und transdisziplinärer Ansatz zur Gestaltung von Lösungen für komplexe gesellschaftliche und sozial-ökologische Herausforderungen – mit dem Ziel, sozial-ökologische Transformation hin zu besseren Zukünften anzustoßen und zu stärken.

    Dafür wird im Social Design mit ko-kreativen Methoden gearbeitet, die innovativ gestaltend alle relevanten Stakeholder miteinbeziehen. Im Mittelpunkt stehen dabei Partizipation und transdiziplinäre Zusammenarbeit über fachlichliche, soziale und andere Grenzen hinweg, um so nachhaltigere und bessere Lösungen zu entwickeln. Die Ergebnisse und Wirkungen von Social Design haben immer einen gesellschaftlichen Nutzen zum Ziel, beispielsweise die Stärkung von bürgerschaftlichem Engagement, Resilienz oder sozialer Gerechtigkeit.

    Siehe auch: Gestaltung & Innovation, Ko-Design, Methode, Prozess, Soziales System, Transdisziplinarität


    Quelle: social design lab
    Stand: 02/2023
  • Soziales System

    Ein soziales System ist ein komplexes gesellschaftliches Gefüge. In diesem stehen Individuen, Gruppen und Organisationen (Akteur*innen) und auch Materielles (z. B. Ressourcen, Infrastrukturen etc.) sowie Immaterielles (z. B. Diskurse, Regeln etc.) in wechselseitigen Beziehungen und Abhängigkeiten zueinander. Sie interagieren und bilden dadurch ein Gesamtes. Das Konzept eines sozialen Systems verkörpert den soziologischen Grundsatz: Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile.

    Prozesse bzw. Projekte des social design lab adressieren soziale Systeme, mit dem Ziel, nachhaltige sozial-ökologische Transformation anzustoßen.

    Siehe auch: Prozess


    Quelle: In Anlehnung an Merriam Webster
    Stand: 10/2022
  • Stakeholder

    Stakeholder (engl. stake = Einsatz/Anteil/Anspruch/Erwartung; holder = Eigentümer*in/Besitzer*in) sind Personen, Gruppen oder Organisationen, die ein Interesse an einem bestimmten Entwicklungsverlauf (z. B. in einem Projekt) haben.
    Dazu gehören z. B. Entscheidungsbeeinflusser*innen, Schlüsselakteur*innen bei der Umsetzung (Partner*innen) und auch diejenigen, die auf irgendeine Weise direkt oder indirekt von den Ergebnissen betroffen sind (z. B. zivilgesellschaftliche Akteur*innen, Verbände, Nachbar*innen usw.).

    Siehe auch: Partizipation


    Quelle: In Anlehnung an Stakeholder Dialoges
    Stand: 08/2022
  • Transdisziplinarität

    Transdisziplinarität ist die Arbeit über fachliche Bereiche und soziale Grenzen hinweg – die Verschränkung von Theoriewissen aus der Wissenschaft und Praxiswissen aus dem Alltag. Durch den Einbezug vielfältigen Wissens und unterschiedlicher Perspektiven, Erfahrungen und Fertigkeiten können bessere, nachhaltigere und gesellschaftlich tragfähige Lösungen erarbeitet werden.

    Das social design lab betrachtet Transdisziplinarität in diesem Sinne als ein grundlegendes Prinzip seiner Arbeit.


    Quelle: social design lab
    Stand: 08/2022
  • Transformation

    Transformation meint eine weitreichende, relativ beständige Veränderung innerhalb eines Systems. In der Arbeit des social design lab ist damit eine sozial-ökologische Transformation gemeint.

    Sozial-ökologische Transformation beschreibt den aktuellen und zukünftigen Wandel hin zu einer nachhaltigeren Gesellschaft. Dieser Wandel kann nur gelingen, wenn soziale und ökologische Anliegen gleichermaßen berücksichtigt werden.

    Siehe auch: Soziales System


    Quelle: In Anlehnung an Digi-Log 
    und: Imperiale Lebensweise. Zur Ausbeutung von Mensch und Natur im globalen Kapitalismus. Brand, Wissen. 2017.
    Stand: 10/2022
  • Transformationsqualitäten

    Transformationsqualitäten beschreiben in der Wirkungsbeobachtung konkrete, qualitative Unterziele innerhalb eines Transformationsstrangs. Für jeden Transformationsstrang werden in der Regel mehrere Transformationsqualitäten definiert. Sie werden dabei als Zielzustände beschrieben: Woran ließe sich klar erkennen, dass der Transformationsstrang erfolgreich bearbeitet wird? Welche wünschenswerten Qualitäten sollen Veränderungen aufweisen?
    In der Projektarbeit wird auf das Erreichen dieser konkreten Ziele hingearbeitet.

    Siehe auch: Wirkung


    Quelle: social design lab
    Stand: 02/2024
  • Transformationsstränge

    Transformationsstränge sind mögliche strategische Wege, die zur Vision eines Projekts hinführen. Sie beschreiben häufig thematische Oberkategorien im Projektkontext, in denen durch die Projektarbeit Wirkungen erzeugt werden sollen. Damit dienen Transformationsstränge zur strategischen Ausrichtung eines Projekts und sind Teil der Wirkungsbeobachtung.

    Für ein Projekt werden meist zwei bis drei Transformationsstränge mit unterschiedlichen inhaltlichen Schwerpunkten definiert, die sich gegenseitig ergänzen. Sie können im Projektverlauf iterativ weiterentwickelt werden.

    Siehe auch: Transformationsqualitäten


    Quelle: social design lab
    Stand: 02/2024
  • Wirkung

    Von Wirkung sprechen wir, wenn die Projektarbeit zu Veränderungen in der Gesellschaft, bei einer bestimmten Zielgruppe oder in deren Lebensumfeld führt oder diese Veränderungen maßgeblich mitbeeinflusst. Dabei können Wirkungen erwartet, beabsichtigt oder gewollt, aber auch unerwartet, unbeabsichtigt oder ungewollt auftreten.

    Das social design lab geht mit einer wirkungsorientierten Haltung an Projekte heran. Wirkungen werden im Prozess systematisch beobachtet, erfasst und analysiert (Wirkungsbeobachtung).

    Siehe auch: Social DesignTransformation


    Quelle: social design lab
    Stand: 02/2024
  • Wirkungsbeobachtung

    Das social design lab hat ein eigenes strukturiertes Verfahren zur Wirkungsbeobachtung und -evaluation entwickelt, das die Projektarbeit parallel begleitet. Wirkungsbeobachtung meint dabei das systematische Beobachten, Sammeln und Auswerten von Veränderungen, die durch die Projektarbeit ausgelöst werden. Erfasst werden dabei auch qualitative oder kleinteiligere Wirkungen, die in anderen Evaluationsmethoden oft zu kurz kommen.

    Als fortlaufender Bestandteil der Projektarbeit ermöglicht die Wirkungsbeobachtung so kontinuierliche strategische Anpassungen im Projektverlauf.


    Quelle: social design lab
    Stand: 02/2024