„InterCity“ gewinnt Ideenwettbewerb
Gewonnen! Mit unserem Nutzungskonzept „InterCity – alte Strukturen, neue Möglichkeiten“ konnten wir die Jury des internationalen Wettbewerbs „Raum für Ideen“ überzeugen. Federführend in der Konzeption waren Marlene Franck und Francis Stieglitz, deren Vorschlag für die Entwicklung eines freiwerdenden Areals am Stuttgarter Hauptbahnhof ein klares Ziel hat: Dem Wunsch der Bürger*innen nach einer sozial-ökologisch nachhaltigen und inklusiven Stadt gerecht zu werden.
Über die Ausschreibung
Am zukünftigen Stuttgarter Hauptbahnhof entsteht im Rahmen des Projekts Stuttgart Rosenstein der „Raum für Ideen“. Auf der Suche nach innovativen Entwicklungskonzepten führte die Stadt einen Ideenwettbewerb durch: Weltweit konnten Akteure ihre Vorschläge zur Nutzung des freiwerdenden Areals zwischen Manfred‐Rommel‐Platz und dem entstehenden Europaquartier einreichen. Dem ging ein Beteiligungsverfahren voraus, das die Bedarfe, Wünsche und Impulse der Stuttgarter*innen offenlegte.
Eine 31-köpfige, interdisziplinäre Jury hat aus über 400 Beiträgen gewählt und schließlich fünf Auszeichnungen und eine Anerkennung ausgesprochen. Unseren Preis teilen wir uns mit den beiden Projekten „PLANTform21“ und „STUTTYARD GOES KÄPSELE“. Alle drei Konzepte vereint der Wunsch nach einer Transformation der historischen Gleishalle unter besonderen Voraussetzungen: Erhalt statt Abriss, multifunktionale Räume, nachhaltiges Bauen.
Unser „InterCity“-Konzept
Klimagerechtigkeit. Grüner Stadtraum. Nachhaltigkeit. Offenheit. Vielfalt. Eine Gemeinschaft für alle. Das ist es, was sich Stuttgarter*innen als Botschaft wünschen. Gleichzeitig ist der Stuttgarter Bahnhof ein historischer Ort und seine Veränderung Auslöser einiger Kontroversen. Dieser sollte nicht über-, sondern weitergeschrieben werden. Ohne einen vollständigen Abriss sind hier neue Perspektiven auf die Entwicklung des Areals möglich.
In der InterCity wird die Grundstruktur der Gleise erhalten, teilweise geöffnet, neu unterteilt und aufgestockt. Jeder Bahnsteig bildet eine eigene Charakterzone: als Freiraum, als Basis für geschlossene Räume, als Ort für Kunst und Kultur, Sport oder auch einfach für einen Kiosk. Durch die kleinteilige und diverse Nutzung der Grundstruktur sowie gebrauchter Bauteile werden die Kosten gering gehalten. Dies ermöglicht konsumfreie Orte sowie ein lebendiges Zusammenspiel zwischen (Sub)Kultur, öffentlichem Raum und sozialen Einrichtungen. Darüber hinaus bildet der Ort ein Bindeglied zwischen dem entstehenden Stadtquartier und dem ehemaligen Bahnhofsgelände.
Wie es jetzt weitergeht
Die Ergebnisse des Wettbewerbs werden nun in den politischen Gremien der Stadt vorgestellt – das weitere Vorgehen liegt in der Hand des Gemeinderats. Vorab findet jedoch eine Untersuchung über ein Werkstattverfahren mit interdisziplinären Planungsteams statt. Das Ziel dabei: Die ausgezeichneten Nutzungskonzepte fließen gleichwertig in den Untersuchungsprozess ein, während das Planungsteam deren Anschlussfähigkeit und Umsetzbarkeit im Abgleich mit einem entstehenden Raumprogramm prüft.
Unser Appell an alle am Prozess Beteiligten: Das hohe Potenzial an nachhaltiger Transformation sollte unbedingt genutzt werden. Die Bedürfnisse, Bedarfe und Impulse der Stadtbevölkerung müssen im Zentrum dieses Stadtentwicklungsprojekts stehen!