TU Studierende bauen Stadtmöbel für Markt Schwaben – Bürger*innen stimmen für ihre Favoriten

In der vergangenen Woche bauten in Markt Schwaben 150 Architekturstudierende der Professur „Entwerfen und Holzbau“ der Technischen Universität München Sitzelemente und Regale zum Büchertausch. Für den Bau wurde auf Holz und Recyclingmaterialien des Wertstoffhofs in Markt Schwaben und der Initiative treibgut zurückgegriffen.

Die Studierenden trotzten zwei Tage lang dem eisigen Wetter und legten auf dem Schloßplatz vor dem Rathaus Hand an. Das Ergebnis war beeindruckend: 24 prototypische Stadtmöbel, jedes mit einer knappen Bauanleitung. Mindestens genauso beeindruckend war aber die rege Beteiligung der Markt Schwabener Bürger*innen am darauf folgenden Wochenende. Am Samstag, den 18.05. versammelten sich zahlreiche Interessierte, um die Entwürfe zu begutachten und für ihre Favoriten zu stimmen. Auf einer Stadtkarte von Markt Schwaben markierten die Bürger*innen mögliche Standorte für die Zukunft. Nach einer kurzen Ansprache der Projektbeteiligten und Bürgermeister Georg Hohmann kürte die Hans Sauer Stiftung die sechs Siegerentwürfe feierlich. Eine Großzahl der Prototypen wird in den nächsten Wochen in öffentlichen Gebäuden aufgestellt.

 

 

Die (Sieger-) Entwürfe

Aus den 24 Prototypen wurden je drei Sitzelemente und drei Bücherregale gekürt. Mit 126 abgegebenen Stimmen war die Wahlbeteiligung erfreulich hoch. Wir gratulieren allen Studierenden für ihre tollen Objekte und danken ihnen für ihr Engagement!

 

Die Siegerentwürfe:

  1. Platz: 06 Brotzeitbank
    von Ilona Schreibbauer, Celina Mandl, Sophie Pichler, Alicia Albrecht und Tom Prante
  2. Platz: 10 sitzKreis
    von Karin Schneyer, Maximilian Loeschke, Vanessa Heider, Nicklas Neubauer und Quentin Wiesmath
  3. Platz: 19 BRASA
    von Anna-Maria Kloss, Hannah Buchholzer, Louisa Knopf, Dana Akylbayeva, Johannes Jebsen und Peng Zhang

 

Die Siegerentwürfe:

  1. Platz: 14 Schatzkiste
    von Elena Englmann, Dennis Vrshynin, Valentin Breitsamer, Alicia-V. Hergerdt, Luisa Amann, Christoph Hultsch
  2. Platz: 12 The Square
    von Friedrich Mönninger, Leonie Straub, Mira Kirsch, Valentin Humbeck, Silvia Stitzinger, Nadine Rott
  3. Platz: 09 Fahrenheit 451
    von Elena Spatz, Agi Hidri, Wenshan Cui, Magdalena Schadhauser, Anna Christina Lüßmann, Theresa Zöllner)

 

Stimmen zum Projekt
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„Durch das Projekt ist uns klar geworden, dass man nicht immer nur mit neuen Materialien bauen muss, sondern, dass man auch aus gebrauchten Materialien etwas erschaffen kann. Die Ergebnisse waren letztlich viel individueller. Das Projekt hat uns auf jeden Fall sehr inspiriert.“

– Vanessa Heider, Studentin der TU München

„Die Frage ist nicht, wie man die Rezyklate in den geplanten Entwurf einbaut, sondern wie man den Entwurf ausgehend vom Rezyklat gestaltet. Es war sehr interessant den Prozess einmal anders herum zu denken.

Außerdem hat mir das Projekt sehr gut gefallen, weil es das erste mit Bezug zu einer Stadt war. Besonders schön finde ich dabei, dass die Bürger und Bürgerinnen mit dem Voting direkt beteiligt sind. Mit unseren Entwürfen konnten wir etwas Konkretes beitragen.“

– Anna Christina Lüßmann, Studentin der TU München

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„Es hat sich auf jeden Fall gelohnt herzukommen. Das Thema mit gebrauchten Materialien zu arbeiten ist ja auch voll im Trend, und das ist wichtig. Die Wegwerfgesellschaft führt in eine Sackgasse. Wenn es die Möglichkeit vor Ort gäbe, würde ich sofort auf gebrauchte Materialien zurückgreifen. Vielleicht sogar eher als auf Neuware.“

– Silke Staab-Thuro, Bürgerin

„Ich war bei den Bautagen am Dienstag und Mittwoch auch schon hier und habe jeweils eine Stunde zugeschaut, weil mich das Projekt fasziniert und die Wiederverwendung schon immer mein Motto war.

Ich freue mich auch schon auf den neuen Wertstoffhof und auf die anderen Projekte, wie die Kleidertauschparty. Hoffentlich werden es viele Leute annehmen und sich in Zukunft mehr Gedanken machen.“

– Herr Neumaier, Bürger

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„Ich bin erstaunt, dass heute so viele Markt Schwabener Bürger und Bürgerinnen da sind. Wenn öfters solche Aktionen stattfinden, denkt vielleicht auch der ein oder andere etwas mehr mit. Die Wiederverwendung von Dingen sollte die Zukunft sein. Gerade am Wertstoffhof gibt es großes Potential dafür. Es wird sicher nicht alles von Anfang an perfekt sein, aber wenn viele ihre Ideen einbringen und umsetzen, dann kann da etwas ganz Tolles entstehen.“

– Elfriede Gindert, Gemeinderätin

„Es war für uns das erste Projekt mit gebrauchten Materialien und ich bin wahnsinnig positiv überrascht. Die meisten Materialien wurden letztlich ganz anders eingesetzt, als wir uns das vorgestellt haben. Ich hoffe, dass unsere Studierenden im Hinterkopf behalten, was man mit solchen Materialien machen kann und, dass diese alten Dinge den neuen Objekten einen gewissen Geist einhauchen können.

Mich selbst hat das Projekt auf jeden Fall geprägt und auch von meinen Kollegen würde ich das behaupten. Das Wiederverwenden schon vorhandener, bearbeiteter Materialien ist eine Aufgabe, der wir uns im Bauwesen mit Blick auf die Ressourcenschonung zunehmend stellen müssen. “

– Maren Kohaus, Projektkoordination TU München

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„Markt² Schwaben macht sich.“ wird unterstützt von: Bauzentrum Schmitt, Kreissparkasse München Starnberg Ebersberg, Markt Schwaben 2030 e.V., Münchner Bank eG, Privatbrauerei Schweiger, Rupprich Das Wohnwerk. Ein besonderer Dank geht an den Bauhof Markt Schwaben, der das Projekt tatkräftig unterstützt hat.

Die Betreuung an der Professur Entwerfen und Holzbau erfolgt durch Maren Kohaus (Projektkoordination), Hubert Anneser, Zeno Dietrich, Christian Schühle, Anne Carina Völkel, David Wolfertstetter, Enrica Ferrucci, Karolin Knote, Lutz Müller und Felicia Specht.

Außerdem ist das Projekt Teil des Gemeinschaftsprojekts Mehrwerthof Markt² Schwaben. In diesem entwickeln der Markt Markt Schwaben, das anderwerk und die Hans Sauer Stiftung im Rahmen ihres social design labs gemeinsam mit den Bürger*innen neue Ideen für einen zukunftsweisenden Ort, der mehr ist als ein Wertstoffhof.