RÜCKBLICK // Circular Society Forum 2023
Das dritte Circular Society Forum fand in diesem Jahr am 28. und 29. September 2023 statt.
Das Circular Society Forum bot den Raum unterschiedliche Perspektiven auf Zirkularität kennenzulernen und zu diskutieren. Dazu luden wir Akteur*innen aus Praxis und Wissenschaft ein, ihre Arbeit zu präsentieren. Neben lokalen, regionalen und nationalen Bestrebungen wurden auch internationale Diskurse betrachtet.
Für die analogen Workshops, Vortrags- und Diskussionsformate am Donnerstag konnten wir ein Bootshaus an der Spree und ein Konferenzraum vor Ort, im spreefeld in Berlin ausfindig machen.
WORKSHOPS
Der Donnerstagnachmittag widmete sich künstlerischen und hands-on Zugängen zu Zirkularität, Reparatur und Wiederverwendung.
Workshop 01: Wie kann Bildungsarbeit rund um Cradle to Cradle (C2C) dazu beitragen, lineares Denken aufzubrechen und transformatives Handeln hin zu einer Circular Society zu fördern? Anna Britz und Lisa-Sophie Kinne, Referentinnen bei Cradle to Cradle NGO, stellten Beispiele und Materialien aus ihrer Praxis vor und diskutierten Möglichkeiten sowie Herausforderungen für die Anwendung mit verschiedenen Zielgruppen.
Workshop 02: Repair Café, Tauschbörse, Pilzzucht – Es gibt viele Möglichkeiten, Zirkularität lokal umzusetzen. Das Circular Society Toolkit besteht aus zwei Teilen, die aufeinander aufbauend angewandt werden können. Im ersten Teil geht es darum, das Konzept der Circular Society kennen zu lernen, zu verstehen und zu diskutieren. Im zweiten Teil werden Umsetzungsideen für den eigenen Kontext (z. B. Schule, Nachbarschaft) und/oder ein Themenfeld (z. B. Ernährung, Mobiliar) entwickelt. In dem Workshop hat Nadja Hempel von der Hans Sauer Stiftung das Toolkit gemeinsam mit den Teilnehmenden ausprobiert und Anwendungsmöglichkeiten für ihre eigenen Kontexte diskutiert. (Ersatzprogramm aufgrund von Krankheit)
Workshop 03 (EN): Einmal einen kreativen und künstlerischen Blick auf die Circular Society werfen? In diesem Workshop luden Jonas Van Gaubergen und Nur Gizem Yalcin (Ghent University) ein, gemeinsam zu erforschen, wie wir Bedeutungen, Zusammenhänge und Machtbeziehungen mit Kreativität in Frage stellen können. Eine kleine Ausstellung im Bootshaus entführte die Teilnehmenden auf eine Zeitreise in die Jahre 2020-2063. Der Rückblick aus einer (dann) zirkulären Zukunft, machte Stolz! Im zweiten Teil des Workshops sensibilisierte die Künstlerin Penelope Cain (Kunst-Wissenschafts-Residenz des EU Joint Research Centre im Rahmen von NaturArchy) mit Filmen, Tonaufnahmen und natürlichen Materialien für die Stimme und den Ausdruck nichtmenschlicher Perspektiven, für weltweite soziale und ökologische Konflikte.
INPUTS & DISKUSSION
In der Session „Reparaturstadt – Reparieren und Wiederverwenden im Lokalen“ gaben vier Organisationen Einblicke in ihre Erfolge, aber auch Hürden und Strategien mit zirkulären Praktiken in regionalen Kontexten.
Katrin Meyer / Runder Tisch Reparatur e.V.
Michelle Schmidt & Klara Theobald / Umwelt-Campus Birkenfeld
Harald Prokscha / Weitergeben.org
Stefanie Barz & Alessandra – Isabel Hager / Circular Berlin & LoopLook
ABSCHLUSSVERANSTALTUNG „ROADMAP TO A CIRCULAR SOCIETY“
Am Abend präsentiert das Team hinter der Circular Society Roadmap die Ergebnisse des 1,5-jährigen, von der DBU geförderten, transdisziplinären Co-Design-Projekts. Zentral waren dabei Fragen nach einem gemeinsamen Verständnis der Circular Society sowie nach unterstützenden Strukturen und Prozessen, um deren Umsetzung zu erproben. Insgesamt arbeiteten über 40 Personen aus Wirtschaft, Politik, Zivilgesellschaft und Wissenschaft an vier Schwerpunktthemen: „Circular Citizens & Communities“, „Open Design und Open Source“, „Kollaborative Wertschöpfung“ und „Circular Literacy“.
Bei der Panel-Diskussion im Anschluss diskutieren Circular Society Expert*innen die Potentiale von Roadmapping Projekten – auch mit einer europäischen Perspektive.
Anne Velenturf / Yorkshire Circular Lab University of Leeds (UK)
Nancy Bocken / Sufficiency & Circular Business Models, Maastricht University (NL)
Patrick Schröder / National Circular Economy Roadmaps, Circular Innovation Lab (UK)
Rebecca Tauer / Model Germany Circular Economy, WWF (GER)
Matthias Koller / Nationale Kreislaufwirtschaftstrategie, Umwelt Bundesamt (GER)
Melanie Jaeger-Erben / Roadmap to a Circular Society, BTU Cottbus-Senftenberg (GER)
Andrea Vetter / Konzeptwerk Neue Ökonomie &Roadmap to a Circular Society (Moderation)
Luisa Stuhr / BTU Cottbus-Senftenberg (Moderation)
Der Abend klang mit einem Dinner und Drinks und Zeit für vertiefende Gespräche aus.
DIGITALE VORTRÄGE & DISKUSSIONEN
Am Freitag wurden ausschließlich digitale Sessions angeboten.
Panel: Die Session am Morgen widmete sich der Frage, wie Verwaltungen die Circular Society im Lokalen angehen und umsetzen können. Gemeinsam mit Vertreter*innen aus Politik und Verwaltung gingen die Moderator*innen Alexandra Kessler und Felix Schumacher, Projektmanager am Collaborating Centre on Sustainable Consumption and Production, dieser Frage nach und identifizierten Handlungsempfehlungen.
Lunch Talk (EN): Zur Mittagszeit gaben renommierte internationale Wissenschaftler*innen Einblicke in ihre Perspektiven auf die Circular Society – vom Aktivismus, über Postwachstum bis hin zu Fragen der Gerechtigkeit und Umsetzbarkeit.
Martin Calisto Friant / Post-development, Autonomous University of Barcelona
Brais Suárez Eiroa / Degrowth, University of Vigo
Patrick Schroeder / National Circular Economy Roadmaps, Circular Innovation Lab
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Das Circular Society Forum 2023 war wie in den letzten Jahren frei von Teilnahmegebühren und wurde von der Hans Sauer Stiftung und der BTU Cottbus-Senftenberg getragen und organisiert, sowie durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt gefördert.
Zum Programm geht’s hier.