Home not Shelter! Stuttgart

 

Wie können in Nachbarschaften neue Räume für Teilhabe und Begegnung entstehen? Die Initiative „Home not Shelter!“ entwickelt hierfür partizipative Ansätze, die Methoden des social design mit Praktiken aus der sozialen und interkulturellen Arbeit und Ansätzen aus der lokalen Stadtentwicklung verbinden. In den Stuttgarter Stadtteilen Hallschlag und Münster werden dazu drei Ansätze verfolgt: a) Das Ermöglichen sozialräumlicher Teilhabe für marginalisierte Gruppen, b) die Arbeit in Handlungsgemeinschaften mit vielfältigen Akteuren sowie c) die kontinuierliche Reflexion und Weiterentwicklung der eigenen Arbeit.  

Gesellschaftlicher Kontext

Die  Gesellschaft in Deutschland wird s schon seit Jahrzehnten immer diverser. Dazu gehört auch, dass Menschen aus anderen Ländern nach Deutschland einwandern oder hierher flüchten. Nicht selten werden diese Menschen räumlich isoliert und ihre Fähigkeiten, Bedarfe und Wünsche nur selten als relevant für die Entwicklung lokaler Nachbarschaften angesehen. Dies führt  dazu, dass keine oder nur eingeschränkte Möglichkeiten existieren, Teilhabe am Sozialraum zu erleben. Häufig fehlt es an Begegnungsmöglichkeiten zwischen neu zugezogenen Menschen und Personen, die schon länger im Stadtteil wohnen. Dabei können gerade diese zu Möglichkeitsräumen für Begegnung und Interaktion werden und zur gesamtgesellschaftlichen Aufgabe der Integration* beitragen. Diese Räume gilt es miteinander zu gestalten, aber auch die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass solche Räume entstehen können. Das ist keine Aufgabe allein für zivilgesellschaftliche Akteur*innen, sondern erfordert eine Zusammenarbeit mit Akteur*innen aus verschiedenen Sektoren 

 

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Projektverlauf

Die Initiative Home not Shelter! Zielt darauf ab, einen inklusive Sozialraum schaffen, der ein Ort des Miteinanders ist und Mitgestaltung ermöglicht. Dafür werden seit 2017 in den beiden Stadtteilen  Münster und Hallschlag  verschiedene Ansätze  erprobt und weiterentwickelt. Zwischen 2021 und 2024 fand ein Großteil der Projekte im Rahmen der Förderung „Innovationslabor für Integration*durch die Stiftung Deutsches Hilfswerk statt.  

Operative Projekte  

Weitere Tätigkeiten 

  • Beiträge bei Konferenzen, u.a. “By Design or by Desaster” (Bozen 2020), Reallabore der Transformation (Karlsruhe 2022) 

Alle Projekte der Initiative finden sich auf der Website homenotshelter.com.

Wirkung

Wirkungen von Home not Shelter! konnten im Rahmen einer eigenentwickelten Methodik auf verschiedenen Ebenen beobachtet werden. Insgesamt wurde die sozialräumliche Teilhabe gestärkt, indem marginalisierte Gruppen aktiv in Projekte einbezogen wurden. Darüber hinaus wurden bedarfsgerechte Zugänge geschaffen, z.B. durch einfache Sprache, Ehrenamtspauschalen, Wegbegleitung und eine veränderte Ausrichtung bestehender Angebote. Dies führte dazu, dass sich einzelne Personen aktiv an der Gestaltung ihres Quartiers beteiligten und sogar eigene Angebote initiierten. 

Dadurch konnten Kooperationen ausgeweitet und die Bedarfe der Bewohner*innen der GU stärker in einrichtungsübergreifenden Aktivitäten berücksichtigt werden. Mit der gestiegenen Anzahl an Projekten hat sich die Reichweite der Projekte deutlich erhöht. Dieses  verstärkte Interesse führte dazu, dass Vorgehensweisen zum Teil auf Projekte in anderen Stadtteilen übertragen wurden und Vertreter*innen aus Politik und Verwaltung Interesse zeigten. Aber auch auf lokaler Ebene hat sich der Kreis der Kooperierenden stetig erweitert. Durch veränderte Informationsflüsse und dem Aufbau von vertrauensvollen Beziehungen konnten einige von Home Not Shelter! initiierten Projekten wie beispielsweise der temporäre Begegnungs- und Veranstaltungsraum Habibi Dome verstetigt werden.