RÜCKBLICK // Zu Tisch Veranstaltungsreihe im Westend
Vom 27. März bis zum 18. Mai veranstaltete das Projektteam Circular Westend die Veranstaltungsreihe „Zu Tisch im Westend“. Das Projektteam blickt zurück auf eine spannende Zeit mit vielen schönen Begegnungen, interessanten Gesprächen und neuen Gedankenanstößen.
Inhaltliche Erkentnisse
Die Veranstaltungen waren durchweg gut besucht. Sowohl in den Diskussionsformaten als auch in den Kochveranstaltungen wurden Fragen diskutiert wie: Wie kann solidarische Versorgung funktionieren? Wie kann sich ein gemeinschaftlicher Ort der Versorgung selbst tragen? Welche Bedarfe gibt es dabei wirklich?
Die Besucher*innen und wir, das Projektteam, haben gemeinsam gelernt, wie sich eine solidarische Landwirtschaft organisiert und welche Hürden und Herausforderungen es zu meistern gibt. Wie sich Senf selbst herstellen lässt und wie der regionale Anbau gelingt. Wie das Thema Ernährung Kindern auf spielerische Art und Weise näher gebracht werden können. Und es hat sich mal wieder gezeigt, dass gemeinsames Kochen und Essen immer ein guter Weg ist, um ins Gespräch zu kommen.
Auch wenn es Bedarf nach ökologisch und sozialer Versorgung gibt, ist eine weitere Hürde, ein gemeinsames Tragen der Idee oder des Ortes möglich zu machen. Viele unterschiedliche Organisationen haben einen Bedarf nach einem gemeinsamen Ort, einem Lebensmittelpunkt, geäußert. Insbesondere die Möglichkeit nach einer großen, gemeinschaftlich nutzbaren Küche hat sich hier als relevant gezeigt. Allerdings gibt es für die Gestaltung eines solchen Ortes auch einige Hürden: Die meisten Organisationen und Einzelpersonen haben in ihrer alltäglichen Arbeit bereits Zeitmangel und können sich deshalb nicht für den Aufbau eines solchen Ortes verpflichten. Gerade für die Aufbauphase wäre allerdings eine gemeinschaftliche, bedarfsorientierte Konzeption notwendig. Hier wäre ein möglicher Ansatz, schon für die Konzeptionsphase finanzielle Mittel einzuwerben.
Organisatorische Erkentnisse
Die Veranstaltungsreihe fand an verschiedenen Orten im Westend statt, was unterschiedliche Personen angezogen hat. Jeder dieser Räume wird im Alltagsbetrieb spezifisch genutzt, zum Beispiel als Kochstudio, als Veranstaltungsraum, als Kirche. Damit bringt jeder dieser Räume eine eigene Zielgruppe mit und muss für Personen außerhalb dieser Zielgruppen erst erschlossen bzw. bekannt gemacht werden. Damit hatte jeder Ort auch seine eigene Wirkung auf die Besucher*innen. Erfreulich war, dass durch die gemeinsame Ausrichtung der jeweiligen Veranstaltung neue Kontakte zu den Raumeigentümer*innen entstanden sind.
Dabei wurde dem Projektteam immer wieder deutlich, dass Veranstaltungen, zu denen keine Anmeldung nötig ist, auch eine gewisse Planungsunsicherheit mit sich bringen. Dafür ist es wichtig, bereits im Vorfeld im Projektteam zu klären, wie damit umgegangen wird, falls viel mehr oder viel weniger Menschen kommen als erwartet und entsprechend vorzusorgen. Wichtige Faktoren, die eine Veranstaltung beeinflussen können, sind zum Beispiel Ferienzeiten, Wetter, Brückentage und politische Ereignisse. Dabei ist nicht alles vorhersehbar, aber es ist hilfreich, diese Punkte für eine gelungene Veranstaltung mitzudenken.
Außerdem ist zu beachten, dass eine gemeinschaftliche Planung von Veranstaltungen viel Zeit erfordert. Je mehr Menschen in einem Planungsprozess involviert sind, desto zeitintensiver wird es – aber desto besser ist auch das Ergebnis!
Formate
Einige Personen haben das Projekt durch die Bewerbung der Veranstaltungsreihe kennengelernt und kamen dann wiederholt zu den Veranstaltungen. Das könnte daran liegen, dass die Formate niederschwellig waren und keine Vorkenntnisse erforderten. Insbesondere konkrete Angebote wie die Filmvorführungen sowie die Kochworkshops wurden sehr gut angenommen.
Hier hat es sich für das Projektteam als besonders wertvoll erwiesen, auch Kompetenzen und Angebote von Netzwerkpartner*innen mit einzubeziehen. Damit konnten mehr und unterschiedlichere Angebote realisiert werden.
Ausblick
Vielen Dank an alle interessierten Beteiligten und Besucher*innen. Nach einer tollen Zeit mit spannenden Gesprächen und Vernetzungsformaten beginnen wir eine Projektrückschau, in der wir die Ergebnisse und Erkenntnisse des Projekts sammeln und reflektieren.
Die Veranstaltungsreihe „Zu Tisch“ in 2024 wurde von der Hans Sauer Stiftung getragen und organisiert, sowie durch den Bezirksausschuss Schwanthalerhöhe gefördert.