FÖRDERUNG VON TRANSFORMATIONSPROZESSEN MIT FUTURES THINKING
Hintergrund:
Wie bereits 2018 rechnete der Weltklimarat 2021 erneut vor, dass bisher unternommene Schritte und die selbstgesteckte Nachhaltigkeitsziele der UN-Mitgliedsstaaten bei weitem nicht ausreichen, um die globale Erwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen und planetare Belastungsgrenzen einzuhalten.
Es zeigt sich, dass wissenschaftlich gesichertes Wissen hinsichtlich Bedrohungslagen und dafür bestehende Lösungsansätze nicht automatisch adäquat-problemlösungsorientiertes Handeln zur Folge haben. Wie kann der Wandel, hin zu nachhaltigen Produktions-, Arbeits- und Lebensweisen also dennoch gelingen?
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der 2017 entwickelten Methodologie „FUTURES THINKING“ und untersucht anhand der Zukunftsvision Circular Society exemplarisch, inwieweit der gestaltungsorientierte Forschungs- und Bildungsansatz im Kontext öffentlicher Forschung zur Förderung einer gesellschaftlichen Nachhaltigkeitstransformation geeignet ist.
Forschungsansatz:
Der theoretische Teil der Arbeit widmet sich im Schwerpunkt der Sicherstellung eines Nachvollzuges des FUTURES THINKING-Ansatzes. Es wird u.a. erörtert, welchem bestehenden Wissenschafts- und Forschungsverständnis dieser zugeordnet werden kann. Außerdem wird dargelegt, welche praktischen Konsequenzen für die Anwendung aus dieser Logik resultieren.
Der empirische Teil der Arbeit fokussiert die exemplarische Erprobung. Die Kompatibilität des Ansatzes mit der öffentlichen Forschungssphäre wird durch eine exemplarische Anwendung untersucht. Auf Grundlage der Methodologie wird ein co-kreatives Denk- und Gestaltungsformat zum Thema „From Circular Economy to Circular Society“ konzeptioniert, organisiert und praktisch umgesetzt.
Die Analyse betrachtet die Frage, inwieweit innerhalb der Workshop-Situation transformationsfördernde Wissensformen generiert werden konnten. Außerdem wird geklärt, inwiefern die Teilnehmenden dazu befähigt, motiviert und aktiviert wurden, im Anschluss der Veranstaltung weiteres Engagement zur Gestaltung einer sozial-ökologisch nachhaltigen Gesellschaftsform zu zeigen.
Autor:
Nikolas Hubel ist Projektleiter am Institut für Betriebliche Bildungsforschung in Berlin. Vor seiner anwendungsorientierten Forschungstätigkeit absolvierte er den weiterbildenden Masterstudiengang Zukunftsforschung an der Freien Universität Berlin. Seine Abschlussarbeit entstand im Rahmen des Verbundforschungsprojektes „Obsoleszenz als Herausforderung für Nachhaltigkeit – Ursachen und Alternativen“ (OHA) unter Beteiligung der TU Berlin, des Fraunhofer IZM und der B-TU Cottbus-Senftenberg.
Betreuung:
Prof. Dr. phil. Melanie Jaeger-Erben
Dr.-Ing. Max Marwede