Markt² Schwaben macht sich: Kriterien für Zirkularität

Kreisläufe in der Produktion gestalten

Welche Voraussetzungen sind für eine zirkuläre Produktion notwendig? Wie können dafür sinnvolle Kriterien entworfen werden? Diese Fragen stellte sich das social design lab der Hans Sauer Stiftung schon 2019 in dem Projekt „Markt² Schwaben macht sich: Stadtraummöbel“ zusammen mit Studierenden der Professur für Entwerfen und Holzbau der Fakultät für Architektur der Technischen Universität München. Im Anschlussprojekt im Frühjahr 2020 wurde der Prozess mit einem kleinen Team dieses Lehrstuhls, Stakeholdern aus Markt Schwaben und der Hans Sauer Stiftung weitergeführt. Mit dem Ziel, lokale und zirkuläre Produktionsmuster zu etablieren, wurden in einem partizipativen Prozess Kriterien für Zirkularität erarbeitet.

Mehrwerthof Markt Schwaben

Als erste lokale Anlaufstelle für Entsorgung und Recycling können Wertstoffhöfe eine wichtige Rolle im Übergang zu einer zirkulären Gesellschaft spielen. Hier setzt das Gemeinschaftsprojekt Mehrwerthof Markt² Schwaben an: In diesem entwickelt das social design lab gemeinsam mit dem Markt Markt Schwaben, der anderwerk GmbH und den Bürger*innen neue Ideen für einen sinnstiftenden Ort, der für nachhaltiges Leben und Handeln, wie Praktiken des Wiederverwendens, Reparierens, Teilens, Lernens u. v. m. steht.

Markt² Schwaben macht sich: Stadtraummöbel

Im Umfeld von Wertstoff- und Bauhöfen – diese liegen wie an vielen anderen Standorten auch in Markt Schwaben unmittelbar nebeneinander – könnte eine veränderte Praxis entstehen, bei der konsequent und so weit wie nur technisch möglich auf die Verwendung von entsorgtem Material gesetzt wird. Dieser Idee hat sich das Projekt „Markt² Schwaben macht sich …“ prototypisch angenähert. In Kooperation mit dem Lehrstuhl für Entwerfen und Holzbau der Technischen Universität München wurden prototypische Stadtmöbel in einem teilweise partizipativen Prozess entworfen und gebaut. Das Projekt geht dabei der Frage nach, wie zirkuläre Produktionsmuster gestaltet und lokal verankert werden können.

Vorliegende Publikation entstand im Rahmen des Prozesses „Markt Schwaben macht sich 2.0″. Ziel dieses Projektteils ist, zirkuläre Produktsysteme am Beispiel von der Produktion von Stadtraummöbeln lokal greifbar und erfahrbar zu machen. Neben Konzepten für einen ersten Prototypen einer Gemeindebank werden dabei robuste Abläufe zur Produktion einer Gemeindebank nach zirkulären Kriterien entwickelt und vorbereitet. Zudem werden kommunale Akzeptanz und Resonanz geprüft. Als sinnvolles und nutzbares Zwischen-Ergebnis erweisen sich dabei die Kriterien für Zirkularität sowie projektspezifische Kriterien, die als Ankerpunkte und Kontrollmechanismen über den gesamten Prozess hilfreich sind. Diese werden in vorliegender Publikation vorgestellt.

Leitfragen

Wie kann ein lokales zirkuläres System entstehen, in dem Produkte aus Rezyklaten hergestellt werden?

Wie können Materialien in neue Kreisläufe überführt und in diesen gehalten werden?

Welche Kriterien sind für eine zirkuläre Produktion relevant?

Gestaltung, Grafiken & Satz: Benedikt Bandtlow und Adrian Schlegel
Autor*innen und Konzept: Benedikt Bandtlow, Jenny Gallen, Hannah Wolf

Herausgegeben vom social design lab der Hans Sauer Stiftung