Eine Untersuchung von Methoden und Wirkmechanismen partizipativer Gestaltungsprozesse zur Förderung der Selbstwirksamkeit
Empowerment steht für Selbstbefähigung und Autonomie. Es ermöglicht durch Ressourcenaktivierung den Zugang zu eigenen Stärken und eine Mitgestaltung der Umwelt. Das vorliegende Empowerment Tool ist auf Basis eigener praktischer sozialgestalterischer Erfahrungen als Co-Design Workshopleitung und der Miteinbeziehung psychologischer Grundlagen entstanden und dient Workshopleitern als Hilfsmittel für die Planung und Durchführung ko-kreativer Projekte. Inhaltlich steht dabei die Nutzung des Potentials von partizipativer Gestaltung in Empowermentprozessen im Fokus.
Selbstwirksamkeitserfahrungen und soziale Eingebundenheit sind dabei gleichermaßen bedeutsam in Empowermentprozessen. Die aktive Einbindung in die ldeenentwicklung und Entscheidungen sowie der kollaborative Charakter von ko-gestalterischer Arbeit, stellen ein großes Potenzial partizipativer Gestaltungsprozesse für die ressourcenorientierte Arbeit zur Stärkung der Selbstkompetenz und -wahmehmung dar.
Zielsetzung
Das Projekt Empowerment Tool macht sich die therapeutische Dimension von Seibstwirksamkeitserfahrungen zu Nutzen. Durch Erfahrung der eigenen Selbstwirksamkeit wird die Selbstbestimmung und das Bewusstsein über Fähigkeiten gefördert. Dabei verortet sich das Projekt irgendwo zwischen den Welten. Das Konzept dieser Abschlussarbeit besteht darin, Theorien der psychosozialen Arbeit sowie Inhalte der Designpraxis einander näher zu bringen und die entstehenden Synergieeffekte zu nutzen. Auch ist diese Arbeit ein Plädoyer für Veränderung. Der Designbegriff befindet sich in stetigem Wandel, sozial nachhaltige Gestaltung ist längst keine Utopie mehr wie einst am Bauhaus, sondern Realität. An dieser Stelle setzt diese Arbeit an und plädiert für gesellschaftliche Veränderung und selbstbestimmte Teilhabe aller Menschen. Basierend auf der Annahme, dass gesellschaftliche Veränderungsprozesse von Innen entstehen, ist das Ziel Empowerment durch Stärkung des Individuums im Kontext kollaborativer Zusammenarbeit.
Forschungsfragen
(1) Welches soziale Potenzial verbirgt sich in Gestaltungsprozessen?
(2) Wie können individuelle Empowermentprozesse durch partizipative Zusammenarbeit und Co-Design Workshops unterstützt werden?
(3) Welche Wirkfaktoren bedingen den Erfolg ko-kreativer Projekte und eine positive Wirkung auf die Selbstwirksamkeitserwartung der Teilnehmer?
Autorin: Larissa Kurt
Larissa Kurt studierte Produkt-Design an der Bauhaus-Universität Weimar. Als Social Designerin liegt ihr Wirken mit methodischen Zugängen im Kontext der Sozialraumgestaltung, an der Schnittstelle zwischen Sozialem und der Gestaltung brachte sie sich in verschiedene soziale Projekte ein, u.a. der Träger Diakonie Herzogsägmühle und der Volkshochschule. Ein selbstbestimmtes Menschenbild prägt dabei alle Bereiche ihres Schaffens. Als Vertreterin einer neuen Denkweise im Design strebt sie das Ideal eines mündigen und verantwortungsvollen Konsumenten und die Partizipation aller Akteure an gesellschaftlichen Prozessen an.