Circular Cities- eine qualitative Studie zu Themen- und Handlungsfeldern der Zirkularität in Städten

Hintergrund 

Das gegenwärtige Wirtschafts- und Gesellschaftsmodell ist stark durch das lineare Handlungsmuster „take, make, waste“ dominiert. Letzteres hat umfassende negative Auswirkungen auf die Menschheit und Umwelt und gilt als eine wesentliche Ursache sozialer sowie ökologischer Probleme. Städte spielen bei der Umsetzung linearer Praktiken und der dadurch verursachten Probleme eine zentrale Rolle. Sie beheimaten einen großen Teil der Weltbevölkerung und gelten als Zentren des Wachstums, der Produktion und des Konsums. Die in Städten stattfindenden wirtschaftlichen Interaktionen und sozialräumlichen Entwicklungen sind aktuell stark durch die lineare Logik geprägt.
Zirkuläre Ansätze fungieren als Alternativen zu linearen Ansätzen. Sie können dabei helfen, die natürlichen Ökosysteme sowie die Lebensqualität und Entwicklungschancen heutiger und zukünftiger Generationen zu erhalten und zu schützen. Bei der Umsetzung von zirkulären Denkweisen und Praktiken können Städte als Möglichkeitsräume dienen. Sie verfügen über ein großes Transformationspotenzial und sind beim Experimentieren mit alternativen Praktiken, Produktions- und Konsummustern sowie Lebensweisen von großer Bedeutung. In ihnen kann das Ressourcenmanagement besonders effizient gestaltet und Kreisläufe können geschlossen werden. In einer Circular Society sind Städte wichtige Orte der Zirkularität.
 

Forschungsfragen 

Die Masterarbeit setzt sich mit dem Thema Zirkularität auseinander und legt den Fokus auf das bisher wenig erforschte Konzept der Circular Cities. Gemeint sind Städte, in denen lineare Praktiken und Prozesse durch zirkuläre Ansätze ersetzt oder ergänzt werden. Die Arbeit geht den Fragen nach, durch welche Überlegungen und Diskurse die Debatte zu Zirkularität im Allgemeinen und Circular Cities im Speziellen geprägt ist und welche Themen- und Handlungsfelder sowie weiteren Aspekte bei der Etablierung von Zirkularität in Städten von Relevanz sein können.
 

Vorgehensweise 

Die Beantwortung der Forschungsfragen erfolgt zunächst über eine theoretische Abhandlung. Jene befasst sich mit der linearen Logik und der Notwendigkeit ihrer Transformation, mit den drei Konzepten einer Circular Economy, Circular Society und Circular City, welche die Debatte rund um Zirkularität prägen, sowie mit Städten und ihrer gesellschaftlichen Relevanz. Die Masterarbeit zielt jedoch nicht nur darauf ab, den aktuellen Wissensstand bzgl. Zirkularität in Städten darzulegen. Darüber hinaus soll sie neue wissenschaftliche Erkenntnisse hervorbringen und den Forschungsstand zu Circular Cities erweitern. Dies ist durch die Durchführung einer qualitativen Studie gelungen. Unter Einbezug von Verfahrensvorschlägen der Grounded Theory wurde eine Dokumentenanalyse vorgenommen. Untersucht wurden Dokumente, welche Zirkularität in Zusammenhang mit den Städten Amsterdam, Rotterdam, London, Prato und Kopenhagen thematisieren. Diese fünf Städte orientieren sich allesamt an zirkulären Ansätzen bzw. am Konzept einer Circular City.  

 

Ergebnisse 

Im Rahmen der Dokumentenanalyse konnten mehrere Themen- und Handlungsfelder der Zirkularität in Städten identifiziert werden. Darüber hinaus wurden Erkenntnisse zu unterschiedlichen weiteren Aspekten, die für das Verständnis von Zirkularität in Städten relevant sind, gewonnen.  

 

Autorin: Janina Deger
Janina Deger ist Absolventin des Masterstudiengangs Gesellschaftlicher Wandel und Teilhabe an der Hochschule München. Ihre Masterarbeit ist im Rahmen des Projektes „Building Circular Society“ der Hans Sauer Stiftung entstanden.