Ein Monat „Essen in ’ner Box“ – Das Projektteam blickt zurück
Ciao ciao Container – nach einem Monat auf der Theresienwiese zieht der blaue Küchencontainer los auf Deutschlandreise. Das Projektteam Circular Westend blickt nun auf einen Monat „Essen in ’ner Box” voller Begegnungen, Wissensaustausch und leckerem Essen zurück.
Ort
Der Küchencontainer erwies sich durch seine vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten, die ansprechende Einrichtung und die Atmosphäre auf der Theresienwiese als sehr guter Veranstaltungsort und diente auch als idealer Gesprächseinstieg. Weil sich für den Container keine Fläche im Münchner Westend finden ließ, wurde er auf der Theresienwiese aufgestellt. Das war einerseits für sich genommen ein sehr guter Ort, weil genug Fläche und die nötige Infrastruktur zur Verfügung standen. Außerdem hat die Theresienwiese gerade durch die Corona-Pandemie als Freifläche an Bedeutung gewonnen und ist damit sowohl für Menschen aus der unmittelbaren Nachbarschaft als auch aus anderen Teilen Münchens ein beliebter Treffpunkt und Freizeitort.
Allerdings war die Einbindung ins Quartier Westend/Schwanthalerhöhe auf der Theresienwiese weniger stark gegeben und das Projekt konnte mit der Aktion nur bedingt ins Quartier getragen werden.
Besucher*innen
Mit der Veranstaltungsreihe „Essen in ’ner Box” konnten viele unterschiedliche Menschen erreicht werden, insbesondere Passant*innen bei einem Spaziergang oder auf der Suche nach einem Feierabendgetränk. Das erwies sich als sehr wertvoll, weil so auch Personen, die sich nicht unmittelbar für die Thematik interessieren, mit uns ins Gespräch kamen und wir damit auch einige unserer Annahmen überprüfen konnten. Einige Besucher*innen kamen zudem wieder, nachdem sie den Container und die Veranstaltungsreihe eher zufällig entdeckt haben. Zu einzelnen Veranstaltungen kamen außerdem Personen mit gezieltem Interesse für die Thematik.
Formate
Durch die Vielzahl an angedachten Formaten war eine Anpassung an die Situation relativ leicht machbar. Einige der Formate waren grundsätzlich auf eine Anmeldung und eine feste Teilnehmendenzahl ausgerichtet, aber auch das konnte an die Situation auf der Theresienwiese angepasst werden. Zum Beispiel haben wir mehrmals ein Picknick aus geretten Lebensmitteln veranstaltet, zwei Workshops zur Planetary Health Diet und zu Zero Waste Kochen angeboten, uns mit einem Speculative Design-Ansatz der Zukunft der Ernährung genähert und uns über Möglichkeiten nachhaltiger Versorgung in der Nachbarschaft ausgetauscht.
Thema Ernährung
Das Thema Ernährung hat sich auch bei der Veranstaltungsreihe wieder in seiner ganzen Bandbreite gezeigt: So ist damit sowohl Genuss, Gemeinschaft und Gesundheit verbunden als auch soziale Ungleichheit. Es erweist sich zudem als sehr emotionales Thema, weil einerseits Essen Menschen miteinander verbinden kann, andererseits die individuelle Entscheidungsfreiheit über die eigene Ernährung einen hohen Stellenwert hat. Für das Projekt sehen wir davon ausgehend Ansatzpunkte, die gerade auf der Quartiersebene sinnvoll erscheinen: Das Thema Ernährung im Projekt soll über die individuelle Ebene hinausgehen und damit auch strukturelle Veränderungen anstoßen und bewirken.
Ausblick
Im Mai werden die bisherigen Ergebnisse, Anregungen und Erkenntnisse gesammelt und reflektiert. Darauf aufbauend sollen dann zukünftige Aktionen und Schwerpunkte im Quartier geplant werden. Langfristiges Ziel des Projekts ist es, gemeinsam mit unterschiedlichen Akteur*innen im Westend Ansätze und Lösungsmöglichkeiten für eine Ernährungswende, die gut für Mensch und Umwelt ist, auszuarbeiten.