Wissensgenerierung und Wissensaneignung in der Stadtentwicklung

Das Social Lab im Rahmen der Perspektive München

Angesichts der vielfältigen sozialen und ökologischen Herausforderungen unserer Zeit steht die Stadtentwicklung vor vielen Transformationsaufgaben. Neben dem Bevölkerungswachstum, dem demographischen Wandel und Fragen nach dem sozialen Zusammenhalt in der Gesellschaft sind auch Themen wie der Klimawandel, Integration und Digitalisierung Bereiche, in denen zukunftsfähige Lösungsansätze gesucht werden. Um diese zu finden, bieten sich Reallabore an. Sie sind Orte des Austausches und der Entwicklung neuer Praktiken – Akteure aus Wissenschaft und Praxis kommen dort zusammen und erarbeiten auf Basis eines gemeinsamen Problemverständnisses wissenschaftliche und sozial beständige Lösungen. Dabei spielen vor allem neue Formen der Wissensproduktion eine Rolle. Um sich mit den oben genannten Herausforderungen auseinanderzusetzen entwickelte die Hans Sauer Stiftung gemeinsam mit der Landeshauptstadt München das Social Lab der Perspektive München, als eine Form des Reallabors. Dieser Social Lab-Prozess bestand aus aufeinander aufbauenden Workshops in denen Münchnerinnen und Münchner aus unterschiedlichen Teilen der Gesellschaft und mit unterschiedlichen kulturellen, sozialen und beruflichen Hintergründen zusammenkamen und Zukunftsideen für München im Jahr 2040 entwickelten. Dabei standen die Themen Wohnen, Umwelt, sozialer Zusammenhalt, Digitalisierung und Mobilität im Vordergrund. Die vorliegende Forschungsarbeitet beschäftigt sich mit der Generierung von Wissen innerhalb dieses Prozesses und untersucht das im Social Lab entstandene Wissen auf die verschiedenen Wissensarten Systemwissen, Zielwissen und Transformationswissen.

 

Forschungsfragen

(1) Ist das Social Lab „Perspektive München“ ein Ort der Wissensgenerierung und Wissensaneignung?
(2) Welche Arten von Wissen entstehen im Social Lab- Prozess der „Perspektive München“ und welchen Einfluss haben die angewendeten Methoden auf die Wissensgenerierung?

Um die Forschungsfragen zu beantworten wurde eine qualitative Forschung nach der Methode der Grounded Theory durchgeführt. Aus der Arbeit geht hervor, dass Formate wie das Social Lab innovative Formen der Teilhabe und Lösungsfindung darstellen – und dass die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Sektoren ein gutes Werkzeug für den Anstoß einer Veränderung in der Stadtentwicklung sein kann.

 

Autorin: Sarah Dost

Sarah Dost ist Absolventin des Bachelorstudiengangs Management Sozialer Innovationen. Ihre Bachelorarbeit ist im Rahmen des Projekts „Social Lab Perspektive München“ der Hans Sauer Stiftung entstanden.