Mehrwerthof M²S:
Stadtraummöbel
Hintergrund
Die Nutzung von Ressourcen und Dingen folgt im gegenwärtigen Gesellschafts- und Wirtschaftsmodell weitgehend einem linearen Muster, dem des „take, make, waste“. Das heißt, Ressourcen wie natürliche Rohstoffe oder auch verarbeitete Produkte werden zu einem überwiegenden Teil deponiert oder thermisch verwertet und nicht etwa konsequent wieder- und weiterverwendet. Statt alte Möbelstücke auseinander zu bauen und wiederzuverwenden bringen die meisten Menschen ihre kaputten Schränke, Tische und Stühle zum Wertstoffhof. Doch auch dort ist die Weiterverarbeitung der Möbel oft schwierig, da diese aus unterschiedlichen Materialien bestehen. Um Ressourcen zu schonen und Zirkularität zu fördern ist auch in der Möbel- und Baubranche ein Umdenken notwendig.
Realisierung
Im Rahmen des Projekts Mehrwerthof Markt² Schwaben werden gemeinsam mit Bürger*innen und lokalen Initiativen neue Ideen für einen zukunftsweisenden und nachhaltigen Ort, der mehr ist als ein Wertstoffhof, entwickelt. Zusammen mit Architekturstudierenden der Fakultät Entwerfen und Holzbau der TU München wurden bereits im Frühjahr 2019 prototypische Stadtmöbel wie Sitzelemente und Regale für Markt Schwaben gebaut. Für den Bau wurde auf Holz und Recyclingmaterialien des Wertstoffhofs in Markt Schwaben und der Initiative treibgut zurückgegriffen. Im Februar 2020 startete das Projekt in seine zweite Phase. Eine Gruppe Studierender arbeitet an der lokalen Entwicklung einer Gemeindebank nach zirkulären Prinzipien. Ziel des Projekts Markt² Schwaben macht sich 2.0 ist, zirkuläre Produktsysteme lokal greifbar und erfahrbar zu machen. Dies wird am Beispiel von Stadtraummöbeln gezeigt. In Zusammenarbeit mit dem Wertstoffhof Markt Schwaben wurden in diesem Teilprozess neben Konzepten für einen ersten Prototypen einer Gemeindebank auch robuste Abläufe zur Produktion einer Gemeindebank nach zirkulären Kriterien entwickelt und vorbereitet. Dafür kamen die Studierenden immer wieder mit Stakeholdern aus der Gemeinde Markt Schwaben und des dort ansässigen Wertstoffhofs zusammen, um Wissen lokaler Experten zu sammeln und den Produktionsprozess an Gegebenheiten vor Ort anzupassen.