Planspiel: Schule entwickeln mit Kindern

Foto: die Baupiloten

Das sozial engagierte Architekturbüro die Baupiloten hat eine neue Version seines Planspiels zur Entwicklung von Schulen veröffentlicht: Schule entwickeln mit Kindern. Es unterscheidet sich von der bereits bestehenden Version für Erwachsene durch seine einfachere Sprache und Spielweise.

In 16 Schritten werden die Kinder durch ein Verhandlungsspiel zur Entwicklung eines Schulkonzeptes geleitet. Dabei werden Funktionen und ihre Zusammenhänge differenziert diskutiert und verhandelt. Ziel ist es, konkrete Handlungsfelder für die (Weiter-)Entwicklung einer Schule zu ermitteln.

Die Baupiloten hatten bereits an diversen Schulen die Möglichkeit, das Spiel mit Schülern zu testen. Beispielsweise an der Judith-Kerr-Grundschule und dem Albrecht-Dürer-Gymnasium in Berlin.

 

Markus Lehnert, Leiter der Ruwertalschule Waldrach, an der die Erwachsenen-Version des Planspiels getestet wurde, beschreibt seine Erfahrung damit so:

Das Planspiel und sein Einsatz sind uneingeschränkt empfehlenswert. Es schafft den idealen Zugang für Menschen, die sich auf Überlegungen einer Neubauplanung einlassen müssen. 
Über die Struktur, das schrittweise Vorgehen und das Arbeiten mit Begriffen werden die Spieler angeleitet und 
an die Hand genommen, zielorientiert zu diskutieren. Es wird Raum und Zeit gegeben, Sachverhalte und Handlungs- Räume zu besprechen und anzudenken. Schneller kann man nicht in eine vertiefte Diskussion geleitet werden.

Das Spiel hat einen hohen Aufforderungscharakter und die Beteiligung ist sehr intensiv. Die zeitliche Begrenztheit halten wir für einen 
ganz wichtigen Aspekt, weil es nicht ausufert und die Entscheidungsfindung fördert. Die Reduktion auf das Zentrale, das Wichtige 
lässt keinen Raum für Befindlichkeit. Das ist als wohltuend zu empfinden. Auch das Denken in Sachzusammenhängen, Einheiten/ 
Sphären hilft, ein Gesamtverständnis zu entwickeln, was Grundlage für eine Idee, ein Leitbild für ein Bauvorhaben werden kann. 

Foto: die Baupiloten

Gleichzeitig hängt man mit seinen Vorstellungen nicht im luftleeren Raum, sondern wird angeleitet zentrale Fragen/ Aspekte/Funktionalitäten zu beantworten. In allen vier Gruppen wurden vier unterschiedliche Entwürfe erarbeitet. Der gemeinsame Vortrag und das Zuhören zu den Modellen war wiederum ein wichtiger Schritt, einen möglichen Konsens und eine Vielfalt von Gemeinsamkeit zu entdecken. Die Visualisierung über das Spielfeld (Fotos erstellen!) hilft dabei, an den Entwürfen weiter zu arbeiten und zu einer Präzisierung zu gelangen.

Alle Gruppen haben es geschafft, zeitnah mit der Anleitung das Spiel umzusetzen. Je früher man sie sich anschauen kann, desto besser. Bei uns waren es nur Kolleginnen und Kollegen, keine Externen. Das hat zwar die Vielfalt der Sichtweisen geschmälert aber im Hinblick auf unsere Aufgabe deutliche Vorteile gehabt. Das Spiel hat alle Kolleginnen und Kollegen mitgenommen und zu einer deutlich positiven Haltung zum Neubauprojekt und der Entwicklung der pädagogischen Konzepte beigetragen. Es hat Dynamik und gleichzeitig Ruhe hereingebracht, die Kommunikation und die sachbezogene Auseinandersetzung gefördert.
Sicherlich wäre man mit einer persönlichen Anleitung durch Referenten noch schneller hineingekommen, aber grundsätzlich ist es leistbar,
autonom damit zu arbeiten. Ein sehr hilfreiches Instrument.“

 

 

 

Das Schul-Visionen-Spiel ist für Kinder ab der 4. Klasse geeignet. Bei Interesse wenden Sie sich bitte an die Baupiloten.